FRANZ AUNKOFER

KELHEIM, BAYERN

„Eigentlich sollte man sich den besten Anzug anziehen,
wenn man auf den Acker geht. Man muss Ehrfurcht vor
dem Boden haben!“

1980 sind es bayernweit zehn Landwirte, die etwas verändern wollen - darunter Franz
Aunkofer. Sie treffen sich in der Katholischen Landjugend. Ein Biosiegel gab es ebenso
wenig wie Großhändler, die ihnen die Biolebensmittel abgenommen hätten. So blieb
ihnen nur die Direktvermarktung. „Wenn ich heute bedenke, dass der Bauernverband,
der noch immer tönt, er sei der Anwalt der Bauern - was eigentlich nicht stimmt, er ist
der Anwalt der Konzerne - der hat uns ausgelacht, was wir denn mit Direktvermarktung
wollen. Inzwischen hat der Bauernverband sein eigenes Direktvermarktungslabel.“
Franz Aunkofer ist Biobauer und Schweinehalter. Das Wohl seiner Tiere steht für ihn im
Mittelpunkt – er selbst lebt inzwischen fast vegan. „Meine gesellschaftliche Aufgabe
besteht darin, dass es meinen Tieren gutgeht.“
Als Biobauer hat er in Bayern als erster wieder den fast vergessenen Dinkel angebaut.
Inzwischen stehen auch die Urgetreide Emmer und Einkorn auf seinen Feldern.
„Eigentlich haben wir zehn Bauern von damals die Welt verändert. Es gehört ja heute
zum guten Ton, Bioprodukte zu essen. Da haben wir einfach die Welt ein Stück weit verändert.
Und da bin ich auch ein Stück weit stolz drauf.“